Trennung mit Kind
Die Trennung ist zwar schon einige Zeit her, das schlechte Gewissen begleitet einen aber noch lange Zeit danach. Fragen wie „Habe ich das Leben unserer Tochter zerstört? Ihren Traum von Familie? Wird sie einen Knacks bekommen? Welche Ängste und Sorgen hat man ihr bereitet?“ schwirren unaufhörlich im Kopf herum…
Sollen wir wirklich?
Man fragt sich auch, ob man die Situation hätte verhindern können. In Gespräch mit Freunden habe ich immer wieder gehört: Es ist alles gut so! Solange es dir gut geht, geht es dem Kind auch gut. Solange du dich mit der Entscheidung gut fühlst, geht es auch deinem Kind so. Ich konnte mich mit diesem Satz zwar für ein Weilchen beruhigen, aber nicht ganz zufriedengeben.
Denn oft dachte ich, nein, man bekommt ein Kind und muss auch Verantwortung übernehmen und seine Bedürfnisse mit denen des Kindes abstimmen – denn sonst geht es in Richtung Selbstoptimierung und fühlt sich nicht mehr gut an, eher so, als würde ich egoistisch handeln.
Es gab kein Konzept
Wenn ich jetzt auf die Trennung zurückblicke, habe ich das Gefühl, dass ich absolut konzeptlos unterwegs war und nicht wusste, ob, wann und wie wir uns trennen sollten. Ich habe es einfach laufen lassen. Es hat sich zwar schon länger abgezeichnet, dass unsere Ehe nicht mehr richtig passt, aber um den finalen Schritt zu gehen, hat es einige Zeit gebraucht. Die Sorge, dass meine Tochter darunter leiden wird, hat mich richtig betäubt. Es fühlte sich an, als würde ich ihr den Boden unter den Füßen wegreißen.
Jahre später
Jetzt kann ich sagen, dass die Trennungszeit sehr schmerzhaft für uns alle war. Unsere Tochter hat gelitten, das hat auch mir das Herz gebrochen. Vor allem in der Anfangsphase war sie hin- und hergerissen, hatte keine Orientierung und befand sich auf einer emotionalen Achterbahnfahrt. Sie hatte immer schon eine starke emotionale Bindung zu Mama und Papa.
Unterstützung durch RAINBOWS
Wir haben in dieser Zeit großartige Unterstützung durch RAINBOWS, einer Non-Profit-Organisation bekommen, die Kindern und Jugendlichen in stürmischen Zeiten, beispielsweise bei einer Trennung der Eltern, hilft. Diese Unterstützung hat auch uns als Eltern Sicherheit und Zuversicht gegeben. Unsere Tochter wurde behutsam an das Thema Trennung herangeführt und hat gelernt, mit ihren Emotionen umzugehen. Sie hat auch andere Kinder dort kennengelernt, die gerade dasselbe durchmachen. RAINBOWS hat uns alle gut durch diese schwierige Phase gebracht.
Hinterlasse einen Kommentar