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Kolumne: Der Spielzeug Wahnsinn

Hand aufs Herz. Wieviel Spielzeug haben eure Kinder zu Hause? Ich habe mal versucht zu zählen. Damit hier keine Verwirrung entsteht, ich werte z.B. die Kiste mit den Duplo Steinen als ein Spielzeug oder die Puppe inklusive erstem Gewand als ein Spielzeug, das neue Puppengewand zum Wechseln aber als ein weiteres Spielzeug.

350 Spielzeuge…

Also ich würde sagen, in unserem Haushalt befinden sich ungefähr 350 Spielzeuge. Davon ausgenommen sind Bücher und Stofftiere, wenn ich die dazurechnen würde, kommen wir sicher auf 500 Stück.

Also ohne Bücher und Stofftiere sind es 350 Spielzeuge: Verschiedene Lego Sets, Brettspiele, Plastikfiguren, Kinderküchengeräte, Bälle, Autos, Murmelbahnen, Roller und co.

Laut Statistik Austria kommen pro Kind im Schnitt 50 neue Spielzeuge pro Jahr in einen Haushalt hinzu. Unglaublich oder?

Aber dann irgendwie auch nicht, denn ich selbst tappe ja auch in die „Spielzeugfalle“.

Man weiß natürlich, dass kein Kind der Welt mit all dem Spielzeug spielen kann, aber trotzdem kenne ich in unserem Umfeld wenig Familien, die selbst viel weniger Spielzeug zu Hause haben. Eventuell besser sortiert und ordentlicher im Keller verstaut, aber sicherlich noch immer mehr als genug.

Spielzeug

Laut Statistik Austria kommen pro Kind im Schnitt 50 neue Spielzeuge pro Jahr in einem Haushalt hinzu. Unglaublich oder?

Vicci

Warum ist das so? Ein Erklärungsversuch:
  1. Der Feiertagseffekt: Die vielen Anlässe, die das Jahr bietet. Weihnachten, Geburtstag, Ostern, Schuleintritt und co. Man hat an diesen Tagen das Bedürfnis, den Kindern etwas zu schenken, zu kaufen – das macht man halt so.
  2. Die Familiengröße: Bei uns gibt es acht beschenkende Verwandte (Omas, Onkel, Tanten etc.) pro Ereignis. Sind, im besten Fall, denn oft sind es ja auch mal 2 Sachen, schon 16 Geschenke nur für Weihnachten und Geburtstag. Pro Jahr und pro Kind.
  3. Das „Sich etwas gönnen“: Oft gibt man dem Bedürfnis nach, sich bzw. den Kindern etwas zu gönnen. Also in die Richtung: Ich kaufe für mich X und den Kindern nehme ich Y und Z mit. Und sei es nur das Rätselheft aus dem Supermarkt.
  4. Das „Nicht-weggeben-können“: Ich fasse mir dann ja immer mal wieder ein Herz und sortiere aus. Aber eigentlich müsste ich ja pro Jahr 50 Spielsachen aussortieren, um nicht noch mehr anzuhäufen. Also in meinem Fall gebe ich da immer so ca. 10 Sachen weg und auch bei denen denke ich mir: Puh, hoffentlich suchen die Kinder nicht genau das aussortierte Spielzeug morgen. Was sie natürlich noch nie getan haben, aber man hat „die Gefahr“ trotzdem im Hinterkopf.

Hier und da miste ich auch aus. Also ich gebe immer so ca. 10 Sachen weg, das sollte den Kindern eigentlich nicht auffallen. 

Doch im Hinterkopf habe ich immer den Gedanken, dass meine Kinder morgen genau dieses Spielzeug haben wollen. Ist natürlich noch nie passiert, aber der Gedanke ist jedes Mal da. 

Vicci

Dem Wahnsinn entkommen…

Wenn wir ehrlich sind, eigentlich brauchen wir Eltern und Verwandte dieses Spielzeug, um uns gut zu fühlen. Die Kinder freuen sich natürlich auch, aber wenn ich meine Kinder beobachte, ist der große Versandkarton von der letzten Hundefutterlieferung und die Erde, das Wasser und der Sand im Garten das spannendste Spielzeug. Nicht das 100. Spielzeugauto.

Ich persönlich würde diesem Wahnsinn gerne entkommen – aber irgendwie ist das so verdammt schwierig. Wie seht ihr das?

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