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Gemeinsam durch die Pubertät

Wenn Kinder in die Pubertät kommen, bedeutet das für das Familienleben oft eine große Veränderung. Plötzlich reagiert der Nachwuchs ganz anders auf Situationen, wo früher noch alles ok war. Trotzige Rückmeldungen und ein Ignorieren der Eltern wird auf einmal ganz normal. Doch legt sich das irgendwann wieder? Und wie dringt man als Eltern zu den Teenager-Kindern durch? Wir haben 5 Regeln zusammengefasst, wie Eltern das Zusammenleben während der Pubertät gelingt.

Auch Teenager brauchen Regeln

Eine Erziehung ohne Grenzen und Regeln ist fast unmöglich und führt zu egoistischem Verhalten. Gerade in der Pubertät testen Teenager ihre Grenzen schon gerne einmal aus und stellen vorher festgelegte Regeln in Frage. Da kann auch lange darüber diskutiert werden. Aber bleiben Sie als Elternteil standhaft und setzen Sie ihre Regeln durch. Es müssen aber Grenzen und Regeln sein, die auch ihr als Elternteil einhaltet. Eltern nehmen einen Vorbildfunktion ein. Ein harmonisches Zusammenleben ist einfacher, wenn man sich gegenseitig respektiert und auch die Bedürfnisse des anderen wahrnimmt.

Passt aber auf, dass ihr euer Kind nicht bevormundet. Regeln dürfen nicht mit Verboten gleichgesetzt werden. Wenn euch das Verhalten eures Kindes nicht gefällt, fragt es doch einmal, warum es gerade tut, was es eben tut. Vielleicht gibt es bestimmte Beweggründe, an denen man gemeinsam arbeiten kann.

Das Eigentum respektieren

Warst du schon einmal so verzweifelt, weil du einfach nicht zu deinem Kind durchgedrungen bist, dass du gedacht hast, du liest jetzt sein oder ihr Tagebuch? Tu das nicht! Respektiere das Eigentum deines Kindes und respektiere auch, dass dein Kind nicht alle Gedanken und Gefühle mit dir als Elternteil teilen will. Gebe deinem Kind das Gefühl, dass du immer da bist, wenn sie oder er reden will, deine Türe steht immer offen, aber bedränge es nicht.

Auch die Sachen im Zimmer des Kindes sind sein Eigentum. Werfe nichts weg, wo du nicht sicher weißt, dass er oder sei das nicht mehr braucht bzw. das Teil einen emotionalen Wert hat. Das kann schnell zu weiteren Streitgesprächen führen.

Dem Teenager zuhören

Kennt ihr den Spruch: Je öfter etwas gesagt wird, desto weniger wird es gehört? Das sind so typische Sprüche wie „Hast du dein Zimmer schon aufgeräumt?“ oder „Sind die Hausaufgaben schon fertig?“, die oft nur mit einem mühen Kopfnicken oder einen „Jaja“ beantwortet werden, aber gar nicht richtig gehört werden. Sollte sich dieses Muster über längere Zeit durchziehen, muss man zur Tat schreiten. Suche Augenkontakt, geh mit deinem Kind ins unaufgeräumte Zimmer oder schau zu, wie er oder sie mit den Hausaufgaben anfängt.

Doch auch Eltern hören den Heranwachsenden oft nicht zu. Man hört als Elternteil oft nur das, was man hören will oder versucht, immer seinen Senf dazu zugeben. Auch, wenn man manchmal einfach nur zuhören sollte. Falls man als Elternteil gerade nicht genügend aufnahmefähig ist, sollte man das dem Teenager auch so kommunizieren und einen Zeitpunkt nennen, wo sie ungestört reden können. Versucht auch, euer Kind ausreden zu lassen. Sätze wie „Red‘ mal anständig!“ oder „Ich weiß schon, was Du sagen willst!“ schaffen nur Unmut und dein Kind wendet sich noch mehr von dir ab.

Loslassen lernen

Ja, es ist schwer zu akzeptieren, dass das Kind langsam erwachsen wird. Es braucht die Eltern nicht mehr in dem Maße, in dem es sie früher gebraucht hat. Dinge wie Beliebtsein, Geld und Freunde gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Es ist ein wichtiger Prozess, dem Kind auch von Jahr zu Jahr mehr Verantwortung zu übertragen. Das Kind beginnt, einen eigenen Alltag zu entwickeln und macht sich Gedanken über das restliche Leben. Wenn es um das Loslassen geht, ist es wichtig, das richtige Maß zu finden. Dein Kind wird dich immer brauchen, hab Vertrauen.

Teenager brauchen (ehrliches) Lob 

Aber nicht zu viel! Ja, gerade in dieser Phase des Lebens, wo Teenager mit täglichen Veränderungen zu tun haben, brauchen sie Wertschätzung. Ein Lob hilft oft über Hürden hinweg, stärkt das Selbstvertrauen und motiviert. Aber, und hier kommt das große ABER, zu viel Selbstbewusstsein ist auch nicht die richtige Lösung. Seid mit eurem Lob ehrlich, setzt das Lob gezielt ein, damit das Kind auch nicht das Gefühl bekommt, für alles gelobt zu werden, was es macht.

Sindys Kolumne zum Thema Pubertät gibt’s hier