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Birgit & Thomas mit ihrem Sohn Sebastian aus Niederösterreich.

Birgit & Thomas kennen sich seit zehn Jahren, es dauerte jedoch ganze sieben Jahre, bis Thomas Birgit mit den folgenden Worten einen Antrag machte: „Naja, jetzt haben wir das verflixte siebente Jahr auch hinter uns, dann können wir heiraten“. Äußerst romantisch, wie Birgit bis heute findet. Sohn Sebastian kam zwei Jahre vor der Hochzeit zur Welt, dazwischen wurde auch noch Haus gebaut. Erst Kind, dann Haus, dann Hochzeit – sehr unkonventionell, meint Birgit.

Honey, Honey, Honey

Noch unkonventioneller ist ihr Hobby, das ganz unfreiwillig immer mehr zum Beruf wird: die Landwirtschaft. Thomas arbeitet hauptberuflich als Feuerwehrmann in einer Betriebsfeuerwehr, Birgit als Teilzeitkraft in einem Büro. In ihrer Freizeit betreibt Birgit gemeinsam mit ihrem Stiefbruder eine eigene Bio-Imkerei. „Ich liebe es, mit Sebastian im Garten zu arbeiten, Obst und Gemüse anzubauen. Wir haben auch Hühner. Die Bienen sind aber schon etwas Besonderes. Honig ist für mich einfach ein wundervolles Produkt. Man kann ihn so vielfältig über das ganze Jahr einsetzen und er ist für mich ein wichtiger Teil der österreichischen Küche und Kultur“, meint Birgit. Wer den hausgemachten Honig gerne kosten möchte, kann sich hier ein Gläschen bestellen.

Die Bienen sind aber schon etwas Besonderes. Honig ist für mich einfach ein wundervolles Produkt. Man kann ihn so vielfältig über das ganze Jahr einsetzen und er ist für mich ein wichtiger Teil der österreichischen Küche und Kultur.

– Birgit –

Fleischkonsum: Verantwortungsvoller Umgang

Was in der österreichischen Küche natürlich ebenso nicht fehlen darf, ist das Fleisch. Thomas hat seit ungefähr zwei Jahren den Jagdschein und betreibt die Jagd gemeinsam mit Birgits Vater. Er erlegt Rehe, Wildschweine, aber auch Niederwild, wie beispielsweise Fasane oder Hasen. Je nachdem, was die Jagdsaison gerade zulässt. Die Wildtiere werden bei ihnen am Hof im Kühlhaus zerwirkt und das Fleisch weiterverarbeitet. Auch der 4-jährige Sebastian ist live dabei: „Wir finden es wichtig, dass er ein Verständnis dafür bekommt, dass Fleisch von echten Tieren stammt und diese dafür getötet werden müssen. Ich sehe das nicht als brutal oder zu hart, es ist einfach die Wahrheit. Wir verarbeiten das Fleisch dann auch zu Leberkäse, Bratwürsten oder Sugo und so kann Sebastian den gesamten Verarbeitungsprozess sehen, also quasi, wie es vom Tier zum fertigen Produkt kommt“, argumentiert Thomas. In Zukunft planen die beiden, weitere Hühner anzuschaffen und so noch ein Stück unabhängiger zu werden, um den größten Teil ihrer Lebensmittel selbst zu produzieren.

„Es ist einfach was anderes, wenn du weißt, dass dein Fleisch aus guter Quelle kommt, oder die Eier von den eigenen Hühnern. Das gibt einem schon ein gutes Gefühl“, ergänzt Thomas. Die nachhaltig hergestellten Fleischprodukte gibt’s im Gasthaus Stern im 11. Wiener Gemeindebezirk auf der Speisekarte.

Wir finden es wichtig, dass er ein Verständnis dafür bekommt, dass Fleisch von echten Tieren stammt und diese dafür getötet werden müssen. Ich sehe das nicht als brutal oder zu hart, es ist einfach die Wahrheit. Wir verarbeiten das Fleisch dann auch zu Leberkäse, Bratwürsten oder Sugo und so kann Sebastian den gesamten Verarbeitungsprozess sehen, also quasi, wie es vom Tier zum fertigen Produkt kommt.“

– Thomas –

Traditionelle Kindererziehung

Was für die beiden ebenfalls zu den Grundwerten zählt, ist das „klassische Bitte und Danke“. „Ich finde es nicht verkehrt, einem Kind beizubringen, dass man Bitte und Danke sagt. Das hat für mich nichts mit Antrainieren zu tun. Ich denke, es schadet niemandem, höflich mit seinen Mitmenschen umzugehen“, ist Birgits Meinung zum Thema Erziehung. Generell sehen die beiden für ihre Familie den „Mittelweg“ als den richtigen an. Streng sein, wenn es die Situation erfordert, aber auch mal verrückt sein und Blödsinn machen, wenn es der Moment hergibt. Es gibt nicht nur schwarz und weiß.

Achterbahnfahrt?

Eine letzte Frage an die beiden: Wenn Elternschaft ein Songtitel wäre, welcher wäre es? Zeitgleich kommt „Highway to Hell“ (lachen). Kleiner Scherz. Es wäre wohl eher „Achterbahn“ von Helene Fischer“, sagen sie beide abschließend.

Interview mit Birgit & Thomas im Februar 2021.