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Daniela mit Andreas und ihren drei Söhnen Neo, Bruno und Gustav

Wir sind eine steirische Familie mit drei Söhnen: Daniela mit Andreas und ihren drei Söhnen Neo (16), Bruno (8) und Gustav (3). Würden wir dem Buch unseres Lebens einen Titel geben, dann wäre es dieser: „Die beste Zeit ist Abenteuer“. Denn das Abenteuer zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Beziehung und unsere Familie. Das Leben riechen, schmecken, fühlen, die Welt mit anderen Augen sehen, ausprobieren, experimentieren, entdecken. Ja bitte, einmal alles!

„Das Leben riechen, schmecken, fühlen, die Welt mit anderen Augen sehen, ausprobieren, experimentieren, entdecken. Ja bitte, einmal alles!“

– Daniela –

Abenteuer

Abenteuer beginnen da, wo Pläne enden – FALSCH

Es gibt ein Sprichwort, das heißt: „Abenteuer beginnen da, wo Pläne enden“. Inhaltlich vollkommen richtig, aber mit drei Kindern sind die meisten Abenteuer bei uns geplant. Aus Erfahrung kann ich sagen: Haben wir nichts geplant, stirbt der Tag und es ist irgendwie nichts passiert. Die Initialzündung für ein Abenteuer ist bei uns also fast immer geplant! Hier ist vor allem der Papa ganz stark, unerschöpflich an Ideen und Motivation. Keine Zeit, keine Lust, keine Idee, keine Ausrüstung – kennen wir nicht, wollen wir nicht, leben wir nicht.

„Abenteuer beginnen da, wo Pläne enden. Keine Zeit, keine Lust, keine Idee, keine Ausrüstung –  Kennen wir nicht, wollen wir nicht, leben wir nicht. kennen wir nicht, wollen wir nicht, leben wir nicht.“

– Daniela –

Große Reisen und kleine Wochenendgeschichten

Schon im November wird bei uns das kommende Jahr vorgeplant – die großen Reisen und die kleinen Wochenendgeschichten. All das, was wir unbedingt im nächsten Jahr erleben wollen. Wie oft wollen wir am Berg sein, wie oft am Meer, wie oft Biken, Wandern, Zipflbobfahren, Klettern, Essen mit Freunden, Abende ohne Kinder verbringen, Geburtstagsfeiern usw.? Und dann gibt es noch die Sahnehäubchen, die Dinge, die schön wären, sie auch noch unterzubringen.

Vorfreude ist wie ein verpacktes Geschenk

Warum machen wir das? Wir glauben, die Vorfreude ist wie ein verpacktes Geschenk. Und wir dürfen dann das ganze Jahr auspacken. Für unsere Kinder hat es den positiven Effekt, dass Erlebnisse, welche mit Emotionen verknüpft sind, besser im Gehirn verankert bleiben. Deswegen leben wir Abenteuer und sind wirklich vielseitig in der Art, zu reisen, bei Sportarten, diversen Familienprojekten– die ganze bunte Facette, die das Leben so zu bieten hat.

Motivation und Überredungskünste

Natürlich sind nicht alle unsere Buben gleich motiviert. Das bedeutet, dass wir auch Überredungskünste anwenden, um dem Abenteuer das gewisse Leben einzuhauchen. Manchmal ist das richtig anstrengend und wir Eltern dürfen überzeugen und überreden. Aber die Wahrheit ist: Am Ende des Tages, wenn wir aktiv waren und uns auf ein Abenteuer eingelassen haben, fühlt es sich für alle einfach gut an und hat sich immer gelohnt.

3 Wochen Isolation – ich dachte, mir haut‘s den Vogel raus

Vor einem Jahr mussten wir aufgrund einer Corona-Erkrankung für mehr als 3 Wochen in die Isolation. Als Mama dachte ich, mir haut‘s den Vogel raus: mit 3 Kindern, deren ausgesprochen unterschiedlichen Bedürfnissen und dem Ehemann, der normalerweise beruflich richtig viel unterwegs ist, 24/7 am eigenen Grundstück abhängen. Ich hatte alle Zustände, denn mir fällt meistens als erstes die Decke auf den Kopf. Meine Männer fanden die Situation überhaupt nicht schlimm und mir wurden direkt die ersten Mikroabenteuer präsentiert. Denen kann ich im Übrigen am wenigsten abgewinnen. Genau diese Abenteuer vor der Haustüre werden von mir am liebsten gecancelt oder auf das nächste freie Wochenende verschoben. An Ausreden bin ich hier nie verlegen. Für mich finden Abenteuer ab dem Zeitpunkt statt, ab dem wir im Auto sitzen, denn da erkunden wir die Welt. Daheim zu bleiben, fühlt sich einfach zu unspektakulär, zu spießig und zu langweilig an.

Abenteuer

Kleine Abenteuer, vor unserer Haustür

Also legten die Männer los mit ihren kleinen Abenteuern, die vor unserer Haustür liegen: Lagerfeuer, Sonnenuntergänge aus dem Wohnzimmerfenster, Campen am eigenen Grundstück, die neuesten Bikejumps, Garagentraining, ein Hochbeetprojekt und noch vieles, vieles mehr. Gefühlt schlief ich zwei Mal und die drei Wochen waren um. Und wie wir es alle genossen!

Das gab mir zu denken auf. Vielleicht warten die besten und schönsten Erlebnisse direkt vor meiner Haustüre? So viele Gelegenheiten finde ich um die nächste Ecke, ich muss sie nur sehen! Wir sind das Abenteuer, es liegt in uns. Diese Einstellung meiner Familie bescherte uns drei fantastische Wochen und öffnete mir die Augen. Wir alle verliebten uns neu: ineinander und in unser Zuhause. Ich bin ihnen von Herzen dankbar für diese Erfahrung!

Unsere Planungen für die kommenden Jahre wurden seit Corona zwar etwas flexibler, wir entwickelten so etwas wie einen Plan B. Dennoch bleiben wir dabei, die Vorfreude auszukosten, aber den Mikroabenteuern mehr Gewicht zu verleihen.

Abenteuer

Interview mit Daniela im März 2021.